Welche Risiken gibt es, wenn Estriche abgesperrt oder mit Dampfsperren versehen werden, um vor der eigentlichen Belegreife mit den Belagarbeiten beginnen zu können?

Bei zementären Estrichkonstruktionen kommt es zu trocknungsbedingten Schwindvorgängen. Die Wasserabgabe während der Austrocknung führt wegen des Massenverlusts des Estrichs zu einer Verkürzung. Wird eine Dampfsperre auf eine Estrichkonstruktion aufgearbeitet, die noch trocknen muss, hebt dies die Schwindung des Estrichs nicht auf. Im Verlauf der Nutzungszeit findet eine Rückverformung statt, die zu einem großen Abstand zwischen Sockelleisten und Bodenbelag führen kann. Beim Absperren von Kalziumsulfatestrichen mit dampfbremsenden Systemen kann die oberste Estrichrandzone erweichen. Feuchtigkeit, die sich unmittelbar unter der Absperrung ansammelt, führt dann bei raumklimatisch bedingten Quell- und Schwindbewegungen von aufgearbeiteten und geklebten Parkettfußböden, zu Ablösungen des Parketts mit anhaftender Estrichrandzone.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk