Müssen Bodenleger, um die Belegreife der Spachtelmasse zu prüfen, eine Feuchtigkeitsmessung eigenständig durchführen oder können sie sich auf die Angaben des Spachtelmassen-Herstellers verlassen?

Bei der Verwendung von Spachtelmassen sind grundsätzlich die Angaben zur Belegreife des jeweiligen Herstellers maßgeblich. Die Verarbeitungshinweise müssen dabei strikt befolgt werden. Zementäre Spachtelmassen können vereinfacht, als kunststoffvergütete Schnellestriche beschrieben werden. Obwohl der Trocknungsprozess bei diesen hauptsächlich chemisch abläuft, sind ordnungsgemäße raumklimatische Bedingungen essenziell, damit das Überschusswasser physikalisch trocknen kann. Bei mit Anhydrit gebundenen Spachtelmassen, besonders bei größeren Schichtdicken, wird oft die Durchführung von CM-Messungen (Carbid-Methode) zur Prüfung des Feuchtegehalts verlangt. Für diese Spachtelmassen gelten dann die standardmäßigen Werte der Belegreife, die auch für Estriche bekannt sind, die mit diesem Bindemitteltyp hergestellt wurden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Heilbronn

Holzfußbodenreparatur mit Werkzeugen auf dem Boden.
Abbildung: Feuchteschaden an einem Massivparkett infolge einer nicht erreichten Belegreife und der Verwendung einer nur für keramische Beläge freigegebenen Spachtelmasse.