Immer wieder wird über die Notwendigkeit von Bewegungsfugen innerhalb und um verklebte Parkettflächen diskutiert. Inwieweit sind Dehnfugen erforderlich?

Reaktionsharzklebstoffe sowie hartelastische und elastische Klebstoffe bewirken keine Quellung am Holz, da diese lösemittelfrei und wasserfrei sind. Zementestriche und Calciumsulfatestriche zählen beispielsweise zu den starren Untergründen. Auftretende Spannungen bei einer positiven Dimensionsänderung infolge von einer Feuchtigkeitsaufnahme am Parkett werden vom Klebstoffsystem aufgenommen und hier kraftschlüssig an Ort und Stelle abgebaut. Infolge der vorhandenen Stützwirkung der einzelnen Dielen, Stäbe, Lamellen, etc. können sich lediglich die unmittelbar am Rand ohne Stützwirkung vorliegenden Elemente minimal bewegen. Insoweit kommt bei einer Verlegung unter Verwendung eines Reaktionsharzklebstoffes auf starren Untergründen der Randfuge in erster Linie eine Schallschutzfunktion zu. Dehnfugen sind in der Regel nicht erforderlich.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Stuttgart

Holzfußboden mit stark sichtbaren Abnutzungserscheinungen und Verfärbungen.
Abbildung: Verklebte Parkettfußböden können häufig fugenlos verlegt werden, was jedoch als Sonderkonstruktion gilt. Mithilfe geeigneter Hilfsstoffkomponenten muss dabei die Bewegungsmöglichkeit im Estrich gewährleistet werden.