Auch bei schwimmender Verlegung auf komprimierbarer Unterlage ist die gründliche Reinigung des Estrichs erforderlich. Eine gute Ebenheit nach DIN 18202 und selbst die Einhaltung erhöhter Herstellervorgaben ersetzen nicht die Pflicht, die Oberfläche frei von harten Reststoffen zu halten. Anhaftende Farb und Putzreste, Mörtelspitzen und grobe Partikel wirken als Erhebungen, die von der Unterlage nur punktuell aufgenommen werden. Dadurch entstehen lokale Höhendifferenzen mit Lastspitzen an den Kanten der Paneele. Diese führen zu übermäßiger Beanspruchung, begünstigen Abplatzungen, Ausbrüche und Knarrgeräusche und verkürzen die Nutzungsdauer. Fachgerecht ist, vor der Verlegung alle Rückstände mechanisch zu lösen, die Fläche vollständig abzusaugen, gegebenenfalls behutsam zu schleifen und erst danach die Ebenheit im Lichte der produktbezogenen Toleranzen zu prüfen. Erst wenn die Oberfläche sauber, trocken, tragfähig und eben ist, folgt der Einbau der Unterlage und die Verlegung.


Foto Region Augsburg

Ja, dies ist technisch zulässig. Korkdämmstreifen bestehen aus offenporigem, elastischem Naturmaterial, dessen Oberflächenstruktur selbst nach maschinellem Schleifen und anschließender Versiegelung eine höhere Rauigkeit aufweist als das angrenzende Parkett. Diese Differenz ist materialbedingt und funktional unbeachtlich, da Kork nicht als begehbare Nutzschicht dient, sondern der Entkopplung und Spannungsaufnahme im Randbereich. Eine vollständige optische oder haptische Angleichung ist weder technisch möglich noch fachlich gefordert. Auch bei gemeinsamer Versiegelung mit dem Parkett bleibt die Struktur des Korks fühlbar rauer. Die Forderung nach identischer Glätte oder Haptik widerspricht den allgemein anerkannten Bewertungsmaßstäben. Korkdämmstreifen sind konstruktive Bauteile, deren Funktionalität im Vordergrund steht. Die abweichende Oberflächentextur stellt keinen Mangel dar, sondern ist materialbedingt.


Foto Region Konstanz

Nur bedingt. Zwar besteht im Einzelfall grundsätzlich die Möglichkeit, Parkettflächen nach einem Wassereintrag durch gezielte Nachverklebung und Schleifen instand zu setzen, dies jedoch nur unter der Voraussetzung, dass der Holzfeuchtegehalt den raumklimatischen Bedingungen entspricht. Selbst bei einem optisch unauffälligen und bauphysikalisch trockenen Untergrund sind häufig noch erhöhte Holzfeuchten vorhanden, die sich erst zeitverzögert negativ auf den Klebverbund und die Dimensionsstabilität des Parketts auswirken. Aus technischer Sicht hat sich daher in der Praxis der vollständige Rückbau betroffener Teilflächen als funktional bewährt, da nur so eine dauerhafte und sichere Nutzung gewährleistet wird und das Risiko sekundärer Schäden zielsicher ausgeschlossen werden kann. Eine partielle Sanierung stellt zwar eine theoretisch mögliche Vorgehensweise dar, bleibt jedoch mit nicht unerheblichen Unsicherheiten behaftet.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Albstadt

Probeverklebungen dienen dazu, die unmittelbare Verarbeitungseignung eines Klebstoffsystems unter den konkreten Objektbedingungen kurzfristig zu überprüfen. Sie ermöglichen die Beurteilung der primären Haftkraft sowie der Verarbeitungseigenschaften nach einer üblichen Reifezeit von 48 bis 72 Stunden bis zu wenigen Tagen, abhängig von klimatischen Bedingungen und Materialart. Für im späteren Nutzungszeitraum auftretende Ablösungen können fehlende oder innerhalb der allgemein anerkannten Beobachtungsfristen beurteilte Probeverklebungen jedoch nicht verantwortlich gemacht werden. Die Zweckbestimmung der Probeverklebung ist auf die kurzfristige Einschätzung des Systems begrenzt und ersetzt keine Langzeitbeurteilung über Monate oder Jahre hinweg, wie sie bei Trockenklebstoffen wie Klebefolien erforderlich wäre, um Alterungseinflüsse umfassend zu bewerten.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region München

Nein. Bei sogenannten beschleunigten Estrichen handelt es sich – im Gegensatz zu tenären Schnellzementestrichen (SZ-T), um Systeme, bei denen keine nennenswerte chemische Bindung des Anmachwassers erfolgt. Während bei SZ-T-Systemen ein Großteil des Anmachwassers durch Reaktionen mit hydraulischen Bindemitteln chemisch gebunden wird, erfolgt die Austrocknung beschleunigter Estriche ausschließlich physikalisch, durch Verdunstung. Vor diesem Hintergrund ist die pauschale Anwendung eines Abzugs vom ermittelten Feuchtegehalt, wie er mitunter von Herstellern entsprechender Trocknungsadditive empfohlen wird, aus fachtechnischer Sicht nicht zu rechtfertigen. Die Freigabe zur Belegung darf gegenüber dem Parkett- und Bodenleger ausschließlich durch dessen Auftraggeber erfolgen, da zwischen dem Estrichleger oder dessen Materiallieferanten und dem Verlegebetrieb kein Vertragsverhältnis besteht.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Schweinfurt

Aufgrund der Vielfalt der Produktgruppen und Materialien ist die Einhaltung der herstellerseitigen Verlegerichtlinien für das jeweilige Produkt unerlässlich. Konstruktionsbedingt können bestimmte textile Fliesen Dimensionsänderungen unterliegen, wodurch der Einsatz hochhaftender Fixierungen erforderlich wird, um Ablösungen und Kantenaufstippungen an den Fliesenrändern zu vermeiden. Zudem gibt es Produktgruppen, die aufgrund potenzieller Musterverzüge nicht richtungsfrei verlegt werden dürfen. In solchen Fällen ist eine schachbrettartige Verlegung notwendig, um optische Unregelmäßigkeiten wie Farbabweichungen oder Doppelungen an den Kanten zu minimieren. Auch die Reinigung und Pflege sind entscheidend für die langfristige Erhaltung der optischen und funktionalen Eigenschaften der Teppichfliesen. Während bei manchen Fliesen ein intensives Bürstsaugen zu vermeiden ist, erfordern andere den Einsatz von Staubsaugern mit Bürstenwalzen. Diese sind essenziell, um komprimiertes Polmaterial wieder aufzurichten und Schmutzpartikel effektiv zu entfernen. Die konsequente Beachtung der produktspezifischen Vorgaben ist daher von zentraler Bedeutung, um eine dauerhafte und sowohl technisch als auch optisch einwandfreie Bodenlösung zu gewährleisten.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Ulm

Für die Sanierung von Rissen in Estrichen hat sich folgende Vorgehensweise etabliert: Zunächst werden die Risse oberseitig V-förmig erweitert und gründlich gereinigt – es empfiehlt sich, dabei mit Druckluft zu arbeiten. Anschließend werden quer zu den Rissen Einschnitte angelegt, in die geeignete Stahlstäbe zur Querverdübelung eingelegt werden. Sowohl die Stahlstäbe als auch die Risse selbst werden im nächsten Schritt mit einem niedrigviskosen Reaktionsharz kraftschlüssig verfüllt. Im Anschluss daran wird überschüssiges Harz an der Oberfläche mit Quarzsand abgestreut, um eine optimale Haftung für nachfolgende Schichten zu gewährleisten. Dabei ist es besonders wichtig, die Risse vollständig bis zur Unterkante des Estrichs zu verfüllen, um ein späteres Brechen oder Reißen zu verhindern und die Stabilität der Fläche langfristig sicherzustellen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Heilbronn

Ja, in den meisten Fällen lässt sich der Zeitpunkt der Entstehung von Hohlstellen in verklebten Parkettfußböden im Nachhinein feststellen. Nassbrüche, die direkt während der Verlegung entstehen, sind eindeutig an ihrer wabenförmigen Struktur zu erkennen. Diese treten ausschließlich dann auf, wenn sich das Parkett aus dem noch nicht vollständig abge­bundenen Klebstoff abhebt. Im Gegensatz dazu entstehen Hohlstellen infolge von Gewaltbrüchen, etwa nach Wasserschäden, zu einem späteren Zeitpunkt, was durch vollständig zerdrückte Klebstoffschichten und meist damit einhergehende Kohäsionsbrüche erkennbar ist. Wenn zu wenig Klebstoff verwendet wurde oder Unebenheiten im Untergrund den Kontakt zwischen Holz und Klebstoff verhindern, bleiben die Klebstoffriefen meist vollständig unzerdrückt sichtbar. Diese Faktoren ermöglichen es, die Ursache und den Entstehungszeitpunkt der Hohlstellen sehr präzise zu bestimmen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Bamberg

Bei der Verlegung von Parkett- und Bodenbelägen auf Ver­bundestrichkonstruktionen im Neubau besteht ein erhöhtes Risiko für Feuchteschäden. Eine junge Betondecke kann über Jahre hinweg Restfeuchtigkeit abgeben, die durch den Estrich diffundiert und feuchtigkeitsempfindliche Fußböden wie Parkett sowie dampfbremsende Bodenbeläge schädigen kann. Herkömmliche Feuchteprüfungen an Verbundestrichen sind unzureichend, da sie nur eine Momentaufnahme des aktuellen Feuchtezustands des Estrichs bieten. Daher ist eine flüssige Abdichtung auf dem Estrich ratsam, um das Risiko von Feuchteschäden zu minimieren. Auftragnehmer sollten den Auftraggeber schriftlich über diese Risiken aufklären und eine vertragliche Haftungsausschlussklausel vereinbaren, um sich gegen mögliche Schadens-ansprüche abzusichern und die fachgerechte Verlegung sicherzustellen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk

Obwohl vereinzelt Forderungen des Vorgewerks existieren, kann die Frage eindeutig mit einem klaren Nein beantwortet werden. Die Herstellung der Höhenlage ist eine grundlegende Aufgabe des Estrichlegers gemäß den Vorgaben des Planers. Die Prüfpflichten der DIN 18356 und DIN 18365 bezüglich „unrichtiger Höhenlagen zu angrenzenden Bauteilen“ zielen darauf ab, Stolperfallen an Übergängen zu anderen Bodenbelägen oder Bauteilen, wie Konvektoren, zu vermeiden. Die Prüfpflichten der Parkett- und Bodenleger dienen ausschließlich dazu, den Erfolg der eigenen Leistung sicherzustellen. Sie sind nicht dazu gedacht, potenzielle Fehlerquellen im Bereich der Bauplanung oder des Vorgewerks zu identifizieren und aufzudecken. Die korrekte Höhenlage des Estrichs ist für die Bauleitung sofort, spätestens aber bei der Abnahme des Estrichs erkennbar. Die Verantwortung für solche Fehler liegt daher eindeutig und ausschließlich beim Estrichleger und/oder Planer.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Ingolstadt

s gilt, die Empfehlungen und technischen Daten des Estrichherstellers genau zu beachten. Trockenestriche, die oft aus Gipskarton- oder Zementfaserplatten bestehen, weisen strukturelle Eigenschaften auf, die sich erheblich von denen konventioneller Estriche unterscheiden. Während Mehrschichtparkett aufgrund seiner Konstruktion aus gegenläufig zueinander verleimten Holzschichten zu geringeren Quell- und Schwindbewegungen neigt und in den technischen Datenblättern meist für die Verlegung auf solchen Estrichen freigegeben ist, kann die Verlegung von Massivparkett bereits bei den jahreszeitlich bedingten Veränderungen der Raumluftfeuchtigkeit zu Schäden führen. Die mit Quell-/Schwindbewegungen verbundenen Zugkräfte können von Trockenestrichen nicht schadensfrei abgebaut werden, was zu irreparablen Verformungen und/oder Beschädigungen führen kann. Es gilt, die Parkettart sorgfältig zu wählen und die spezifischen Anforderungen des Untergrundes zu beachten.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Nürnberg-Fürth

Alte und beschädigte Linoleumfußböden können vorerst repariert werden, um ihre weitere Verschlechterung zu verhindern, ihr Aussehen zu verbessern und Sicherheitsrisiken, wie Stolpergefahren, zu reduzieren. Für die Reparatur kleinerer Risse stehen spezielle Füllstoffe zur Verfügung, die auf Linoleum abgestimmt und in diversen Farbvarianten erhältlich sind. Durch ein vorsichtiges Anschleifen der Oberfläche können leichte Unebenheiten egalisiert und eine adäquate Haftgrundlage für die nachfolgende Versiegelung geschaffen werden. Bei größeren Schäden kann es erforderlich sein, Teile des Linoleums auszutauschen. Hierfür wird ein entsprechendes Linoleumstück zurechtgeschnitten und in den defekten Bereich eingesetzt. Es gilt jedoch zu bedenken: Solche Reparaturarbeiten, insbesondere in Ermangelung einer umfassenden Schleifbehandlung und abschließenden Oberflächenveredelung, können sichtbare Spuren hinterlassen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Freiburg

Die maximale Kompressionsrate eines Korkstreifens variiert typischerweise zwischen 40 und 50 %, abhängig von der Qualität des Korks. Bei vollflächig verklebtem Parkett auf starren Untergründen sind Dehnfugen nicht erforderlich, was den Einsatz von Kork als Material für Dehnfugen irrelevant macht. In bestimmten Fällen, wie etwa beim Einsatz zwischen Parkett bei thermoplastischem Gussasphalt, könnte die Verwendung von Kork sogar als fahrlässig oder kontraproduktiv angesehen werden. Kork eignet sich primär als Isolationsmaterial gegen Schall, Vibrationen und als Dämpfungsmaterial. Eine Sockelleiste dient überwiegend dazu, die aus Schallschutzgründen erforderliche Randfuge zu kaschieren und zu verhindern, dass Schmutz während der Reinigung des Fußbodens an die Wände gelangt. Der Einsatz eines Korkstreifens aus optischen/gestalterischen Gründen obliegt daher in erster Linie der subjektiven Geschmacksentscheidung des Bestellers des Fußbodens.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Stuttgart

Bei der Verwendung von Spachtelmassen sind grundsätzlich die Angaben zur Belegreife des jeweiligen Herstellers maßgeblich. Die Verarbeitungshinweise müssen dabei strikt befolgt werden. Zementäre Spachtelmassen können vereinfacht, als kunststoffvergütete Schnellestriche beschrieben werden. Obwohl der Trocknungsprozess bei diesen hauptsächlich chemisch abläuft, sind ordnungsgemäße raumklimatische Bedingungen essenziell, damit das Überschusswasser physikalisch trocknen kann. Bei mit Anhydrit gebundenen Spachtelmassen, besonders bei größeren Schichtdicken, wird oft die Durchführung von CM-Messungen (Carbid-Methode) zur Prüfung des Feuchtegehalts verlangt. Für diese Spachtelmassen gelten dann die standardmäßigen Werte der Belegreife, die auch für Estriche bekannt sind, die mit diesem Bindemitteltyp hergestellt wurden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Heilbronn

Um Stolperfallen zu vermeiden, sollten Höhenunterschiede vermieden werden. In Altbauten ist dies jedoch oft nur mit großem Aufwand realisierbar. Häufig weisen gerade Flurbereiche Absätze zu einzelnen Zimmern auf, bevor ein neuer Bodenbelag verlegt wird. Die dadurch bedingten Höhenversätze könnten oft nur durch einen kompletten Rückbau der Fußbodenkonstruktionen bis auf die Rohdecken einer Wohnung beseitigt werden. Daher sind die in Neubauten geltenden Richtlinien in Altbauten nicht immer umsetzbar. Aus diesem Grund stellen Schwellenausbildungen und andere Höhenversätze nicht zwangsläufig einen Mangel dar, insbesondere dann, wenn der zuvor verlegte Bodenbelag bereits solche Versätze aufwies. Dennoch sollten vor Beginn der Bodenverlegung entsprechende Hinweise gegenüber den Auftraggebern erfolgen. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es ratsam, diese Hinweise im Rahmen der Prüfpflichten schriftlich festzuhalten.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Tübingen

Scheinfugen sind eine wichtige Komponente in Estrichkonstruktionen, die gezielt eingesetzt werden, um die Entstehung von Rissen an vordefinierten Stellen zu ermöglichen oder sogar zu fördern. Ihr Hauptzweck liegt darin, die Spannungen, die durch Schwindprozesse entstehen, auf kontrollierte Weise abzubauen. Sobald die Estrichkonstruktion die Belegreife erreicht hat, haben Scheinfugen ihren Dienst erfüllt und müssen vor der weiteren Bodenbelagsverlegung kraftschlüssig verschlossen werden. Bewegungsfugen dienen im Gegensatz dazu, die durch thermische Längenänderungen oder andere Ursachen entstehenden Bewegungen innerhalb der Estrichkonstruktion dauerhaft zu absorbieren. Sie sind wesentlich, um Rissbildungen in größeren Estrichflächen zu verhindern. Die Anordnung von Bewegungsfugen ist Aufgabe der Fachplanung. Bewegungsfugen dürfen im Gegensatz zu Scheinfugen nicht kraftschlüssig geschlossen werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Regensburg

Die Frage lässt sich nicht generell mit Ja oder Nein beantworten. Während es bei der Verlegung von Mosaikparkettfußböden zu erwarten ist, dass diese weitestgehend ganzflächig und ohne Hohllagen aufzuweisen vorliegen, können bei der Verlegung von größeren Parkettformaten und insbesondere Holzdielenböden vereinzelte Hohlstellen vorhanden sein, welche jedoch keine Mangelhaftigkeit begründen. So ist beispielsweise ein beim Abklopfen der verlegten Flächenbereiche wahrnehmbares hohles Klingen nicht automatisch als Defizit zu werten, sofern dieses in Ermangelung weiterer problematischer Symptome am Parkett selbst auftritt. Es bedarf vielmehr einer differenzierten Betrachtung und Bewertung der tatsächlichen Funktionsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit des verlegten Parkettfußbodens, um fundierte Aussagen über dessen Zustand und Qualität treffen zu können.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Memmingen

Möbel, Stuhlbeine oder scharfe Gegenstände können Kratzer und Abplatzungen auf der Oberfläche eines Laminatbodens verursachen. Auch durch den Einsatz von ungeeigneten Reinigungsmitteln oder dem Auftreffen von chemischen Substanzen kann das Laminat beschädigt werden, Abplatzungen können die Folge sein. Gleichwohl kann es aber auch aufgrund von Fehlern bei der Verlegung dazu kommen, dass bereits eine völlig normale Nutzung und Beanspruchung der Oberfläche zu Beschädigungen in Form von Abplatzungen führt. Um dies zu vermeiden, ist eine gute Untergrundvorbereitung unerlässlich. Denn durch unzulässige Unebenheiten am zu belegenden Untergrund sowie auch fehlende oder ungeeignete Unterlagen, können Beeinträchtigungen, wie Verbindungsproblematiken oder Abplatzungen an der Oberfläche, nach sich ziehen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk

Foto Region Karlsruhe

Ganz klar: Nein. Auch wenn es produktabhängige Unterschiede bezüglich auftretender Schwindspannungen bei zementären Spachtelmassen gibt, sind solche Spachtelmassen insbesondere auf verformungsanfälligen Untergründen, wie Trockenestrichen oder Gussasphaltestrichen, nicht oder nur in geringer Schichtdicke bedingt anwendbar – auch wenn diese herstellerseitig dafür ausgelobt werden. Anders als Estriche nach DIN 18560, welche nach Schwundklassen klassifiziert werden können, bezieht sich der Begriff „spannungsarm“ bei Spachtelmassen auf Nichts. So kann z.B. eine Götterspeise gegenüber einem Joghurt als formstabil bezeichnet werden, ohne dass dies irgendeine Aussage beinhalten würde, welche Tragfähigkeit hier tatsächlich vorliegt. Aus diesem Grund sollten beim Spachteln von verformungsanfälligen Untergründen nur tatsächlich spannungsarme Systeme, wie z.B. Calciumsulfat-Spachtelmassen, angewendet werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Frankfurt

Messungen unter auskragenden Enden beziehen sich auf einen Winkel. Da auch Abweichungen von der Ebenheit innerhalb eines Gefälles vorliegen können, werden Neigung und Ebenheit getrennt gemessen und beurteilt. Für die Messung und Beurteilung der Ebenheit wird der größte Zwischenspalt zwischen Messlattenunterkante und der Fußbodenoberfläche zwischen den Auflagepunkten (Messstrecke) ermittelt. Wesentlich ist dabei, dass bei der Ermittlung des Stichmaßes (Abweichung) der größte Spalt zwischen Bauteiloberfläche und Unterkante der Richtlatte, unabhängig von der Lage des Messpunktes, jedoch in jedem Fall zwischen den beiden Auflagepunkten der Richtlatte ermittelt wird. Dagegen wird die Neigung einer Fläche in DIN 18202 als Winkelabweichung bezeichnet und durch Vergleich von zwei Höhenkoten in rund zehn Zentimeter Abstand von den Rändern der Fläche ermittelt.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Konstanz

Gemäß des Technischen Merkblatts TM 2 „Verlegen von mehrschichtig modularen Fußbodenbelägen“ sind dafür grundsätzlich Ebenheiten des Untergrundes nach DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 4 (erhöhte Anforderungen) erforderlich. Nur durch einen weitestgehend ebenen Untergrund wird dauerhaft gewährleistet, dass die Funktionalität der Click-Verbindungen auf Dauer funktionell vorliegend bleiben und es über den Nutzungszeitraum hinweg dann nicht durch das Begehen des Bodenbelags zu Schädigungen und Überbelastungen am Verbindungssystem kommt. Darüber hinaus ist es jedoch generell so, dass die normgerechte Ebenheit des Estrichs nicht zwangsläufig für das zu verlegende Parkett und/oder des Bodenbelags ausreichend ist. Insbesondere bei der Verlegung größer dimensionierter Elemente sollte dieser Sachverhalt auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Landau an der Pfalz

Die Positivlisten von Bodenbelagsherstellern bezüglich darin aufgeführter Klebstoffe beziehen sich darauf, dass die darin genannten Klebstoffe vom Hersteller im Verbund mit dem Belag geprüft und für geeignet befunden worden sind. Wird jedoch ein anderer Klebstoff angewendet, der nicht in besagter Liste enthalten ist, lässt sich daraus nicht automatisch ein Mangelsachverhalt ableiten. Ganz bestimmt besteht kein Mangel, wenn der Klebstoffhersteller ein Produkt für die Verlegung eines Bodenbelags freigibt, selbst wenn dieser beim Hersteller des Bodenbelags nicht gelistet ist. Im Wesentlichen kommt es darauf an, dass sich nach der Fertigstellung der Bodenbelagsarbeiten der Erfolg einstellt. Soll heißen: Sind keine Arretierungsproblematiken oder Ähnliches vorhanden, ist die Verlegung im technischen Sinne als ordnungsgemäß und mangelfrei zu bezeichnen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region München

Auch Fugenbildungen innerhalb von lackierten Flächenbereichen bilden sich nach einer Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes prinzipiell genauso zurück, wie dies bei geölten Parkettfußböden der Fall ist. Dies gilt allerdings nicht für sogenannte Abrissfugen, Blockfugen oder Blitzfugen, welche aufgrund einer Kantenverleimung des verwendeten Versiegelungsmittels entstanden sind. Aus demselben Grund, weshalb mit Reaktionsharzklebstoff auf starre Estrichsysteme geklebte Parkettfußböden keine Dehnfugen benötigen, sind über Wintermonate entstandene Blockfugenbildungen nicht reversibel. Die vorhandene Stützwirkung der einzelnen Dielen, Stäbe, Lamellen, verhindert, dass sich solche Fugen wieder vollständig zurückbilden. Die unmittelbar am Fugenbereich angrenzenden Elemente, welche ohne Stützwirkung vorliegen, bewegen sich nur minimal, weshalb es nicht zu einem vollständigen Zusammenschluss des Holzes im Fugenbereich kommt.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Ansbach

Viele Hersteller von Spachtelmassen verweisen in ihren Fachinformationen häufig darauf, dass lose Klebstoff- und Spachtelmassenreste zu entfernen sind oder alte Klebstoffe weitestgehend entfernt werden sollen. Fest anhaftende Materialreste, welche an sich keine Haftungsminderung verursachen können, werden dagegen meist als geeigneter Spachteluntergrund angesehen. Dabei wird oft nicht berücksichtigt, dass belassene Klebstoffreste und andere fest anhaftende Substanzen – außer zu Haftungsbeeinträchtigungen – auch zu Wechselwirkungen mit neuen Materialien führen können. Dies kann im Nutzungszeitraum zu unangenehmen und nicht hinzunehmenden Geruchsbildungen führen. Aus diesem Grund sollten auch fest anhaftende Materialschichten, wie Klebstoff- oder Spachtelmassenreste, immer vollständig von zu bearbeitenden Untergründen entfernt werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk

In der zweiten Kommentierung der DIN 18356 „Parkettarbeiten“ von 1996 wurde für die Klebung von Parkett eine Unterseitenbenetzung von 40 Prozent als ausreichend und damit ordnungsgemäß angesehen. Dies bedeutet, dass bis zu 60 Prozent der Elementunterflächen keinen Kleberkontakt aufweisen müssen. Die Prozentangaben für die Verklebung in dieser älteren Kommentierung der DIN 18356 „Parkettarbeiten“ bezogen sich jedoch auf ein Einzelelement, eine Einzeldiele, einen Einzelstab, und dass der Klebstoff verteilt darauf vorliegt. Hohllagen, welche aus einer nur teilflächigen und mithin nur einseitigen Klebung resultieren oder sich gar über mehrere Elemente/Dielen/Stäbe erstrecken, sind dagegen unzulässig und stellen ein Defizit dar. Dies kann eine gerechtfertigte Beanstandung nach sich ziehen und muss vom Auftraggeber nicht hingenommen werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Marburg

Für Spachtelmassen gelten im Wesentlichen die Angaben zur Belegreife des jeweiligen Herstellers. Die Verarbeitungshinweise müssen eingehalten und die raumklimatischen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Bei Spachtelmassen handelt es sich um hoch kunststoffvergütete „Schnellestriche“, bei welchen das zum Verarbeiten benötigte Überschusswasser physikalisch abgeführt werden muss, um die Belegreife zu erreichen. Sind die erforderlichen raumklimatischen Bedingungen nicht vorhanden, kann sich die Belegreife innerhalb der angegebenen Trocknungszeit gleichwohl nicht einstellen. Kontrollprüfungen können unter handwerklichen Gesichtspunkten allenfalls durch das Auflegen einer Folie erfolgen. Bei Calciumsulfat gebundenen Spachtelmassen können, insbesondere nach dem Auftrag der Masse in hoher Schichtdicke, zur Kontrolle des Restfeuchtegehalts CM-Messungen durchgeführt werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Offenburg

Gleichwohl des Sachverhalts, dass Spachtelmassen der DIN EN 13813 Estrichmörtel und Estrichmassen zugeordnet sind, handelt es sich dabei um einen Bodenbelag. Im verbändeübergreifenden Kommentar zur DIN 18365 wird dazu folgendes ausgeführt: „Die Prüfpflicht ist in allen ATV angeführt und mit geringen Abweichungen gleichlautend formuliert… Der Verarbeiter von Bodenbelägen muss die Kenntnisse besitzen, um beurteilen zu können, ob der Untergrund für die von ihm aufzubringenden Bodenbeläge geeignet ist und ob schädigende Einflüsse auf das aufzubringende Bodensystem zu erwarten sind“. Weitergehend empfiehlt es sich, insbesondere vor der Verlegung einer Designspachtelmasse/eines Designestrichs, produkttypische und hier zu erwarten stehende Unregelmäßigkeiten im Vorfeld mit dem Auftraggeber zu besprechen bzw. schriftlich zu fixieren. Hier muss insbesondere das BEB-Merkblatt 8.9 „Designestriche“ beachtet werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Amberg

Werden versiegelte Parkettoberflächen teilflächig geschliffen, sind Lackansätze um die Reparaturfläche zwischen alter und neuer Versiegelung kaum zu vermeiden und bleiben oft dauerhaft sichtbar. Beim Ölen einer partiell renovierten Oberfläche ist damit nicht zu rechnen. Es empfiehlt sich aber auch bei geölten Oberflächen, den Auftraggeber auf eventuell sichtbar bleibende Unterschiede hinzuweisen. Beim Schleifen einer Reparaturfläche kommen meist andere Schleifmaschinen und oft auch unterschiedliche Schleifkörnungen zum Einsatz, als dies bei den Schleifarbeiten im Gesamtflächenbereich der Fall war. Durch die unterschiedliche Bearbeitung der Oberfläche können Glanzgradunterschiede zwischen Reparaturstelle und dem nicht bearbeiteten Flächenbereich auffällig werden. Solche Unterschiede gleichen sich nicht über den künftigen Nutzungszeitraum vollständig an. Es empfiehlt sich, das Parkett insgesamt abzuschleifen und die Oberfläche neu zu behandeln.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Gera

Betrachtet man die Absperrung gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund losgelöst von anderen Begleiterscheinungen, werden Produkte zum Absperren von Zementestrichen bis zu einem Restfeuchtegehalt von sechs CM-Prozent angeboten. Mit dem Wassergehalt sind jedoch auch Volumen- und Formveränderungen verbunden, die durch Feuchtigkeitsabsperrungen nicht unterbunden werden können. Da die Feuchtigkeit langsam aus dem Estrich entweicht, kommt es zu nachträglichen Schwindprozessen, die Randabsenkungen zur Folge haben können. Daher sollte auf eine mögliche Spaltbildung unter Sockelleisten hingewiesen werden. Weitergehend empfiehlt sich auch, auf mögliche Schimmelbildungen an Rand-/Wandbereichen hinzuweisen und sich für derartige negative Begleiterscheinungen die Freizeichnung des Auftraggebers ausstellen zu lassen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Mainz

Bei allen nicht unterkellerten Räumlichkeiten, insbesondere wenn es sich um Altbaugebäude handelt, können sich aufgrund fehlender und/oder nicht normgerechter Abdichtungen im Untergrund Schäden durch aufsteigende Feuchtigkeit – vor allem bei dampfdichten und feuchtigkeitsempfindlichen Bodenbelägen – einstellen. Auch eine fehlende Wärmedämmung kann hier zu einem Feuchteschaden führen. Aus diesem Grund sollten Auftragnehmer von Parkett- und Bodenbelagsarbeiten im Rahmen ihrer Sorgfaltspflichten den Auftraggeber schriftlich auf solche möglichen Problematiken hinweisen. Eine Untersuchung, ob ausreichende Abdichtungs- und Wärmedämmmaßnahmen im erdreichberührenden Bauteil vorliegen, müssen Auftragnehmer dagegen nicht durchführen. Insoweit ist nach den entsprechend schriftlich erfolgten Hinweisen durch den Auftragnehmer der Auftraggeber in der Pflicht, entsprechende Befundfeststellungsmaßnahmen durchzuführen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Deggendorf

Bei Fertigteilestrichen handelt es sich um Trockenestriche, also um Estriche, bei deren Einbau kein Wasser austrocknen muss. Dazu zählen unter anderem Hohlbodensysteme, Holzspanplatten, zementgebundene Platten sowie Platten auf Basis von Gipskarton oder Gipsfasern. Insbesondere muss genau geprüft werden, ob der vorgesehene Fertigteilestrich wirklich zum Einsatzbereich passt. Die Untergründe müssen eben sein (häufig planeben) und benötigen meist einen entsprechenden Ausgleich. Auch wenn Trockenestriche nicht automatisch der DIN 18560 Teil 2 zuzurechnen sind, empfiehlt es sich beim Einsatz von Ausgleichschüttungen gebundene Schüttungen zu verwenden. Die üblichen Regelwerke für Estriche gelten hier nicht oder nur begrenzt. Aus diesem Grund haben hier die Ausführungsregeln der jeweiligen Hersteller immer Vorrang. Die herstellerseitigen Verlegeanleitungen müssen unbedingt beachtet werden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk Foto Region Offenbach

Gussasphaltestriche sind thermisch verformbare Untergründe. Insbesondere bei einer Parkettverlegung ist darauf zu achten, dass eine ausreichend breite Randfuge des Gussasphalts vorhanden ist. Durch höhere Luftfeuchtigkeit bedingte positive Dimensionsänderungen an Parkettfußböden kommt es in gleicher Weise auch zu Längenänderungen am Gussasphalt. Neben der Randfugenbeschaffenheit spielt bei alten Gussasphaltestrichen auch dessen ausreichende Dicke eine entscheidende Rolle. Nur wenn diese vorliegt, können Verformungen der Estrichplatte selbst verhindert werden. Von einer zementären Spachtelung ist abzuraten. Schwundspannungen bei der Trocknung von Zementspachtelmassen können zu Rissbildungen an der Oberfläche des Estrichs und auch im Belag führen. Diese sind häufig mit Verformungen am Estrich verbunden. Tipp: (calciumsulfatgebundene) Spachtelmassen verwenden, die beim Trocknen keine Kräfte auf den Untergrund übertragen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk Foto Region Augsburg

In vielen Pflegeanleitungen wird insbesondere für Parkettfußböden nebelfeuchtes Wischen zum Reinigen des Bodens empfohlen. Nebelfeucht bedeutet im klassischen Sinne eigentlich mittels feuchter Tücher den aufliegenden Staub zu binden. Eine vollständige Reinigung einer beanspruchten Fußbodenoberfläche ist mittels nebelfeuchter Reinigung entsprechend schwierig, um nicht zu sagen nur schwer möglich. Allgemein wird unter der Definition „nebelfeuchter Reinigung“ ein gut ausgewrungener Lappen verstanden, was eigentlich einer feuchten Reinigung entspräche. Hauptsächlich und insbesondere kommt es bei der Flächenreinigung darauf an, dass Parkettböden nicht mit stehendem Wasser beaufschlagt werden. Eine solche „Nassreinigung“ könnte ansonsten zu bleibenden Schäden an Parkettfußböden führen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk Foto Region Kempten

Die sogenannte Bestätigungsprüfung wird nur in Sonderfällen ausgeführt. Hierzu werden Proben aus dem fertigen Estrich entnommen und geprüft. Die Bestätigungsprüfung wird nur dann ausgeführt, wenn berechtigte Zweifel bezüglich der Güte des Estrichs bestehen oder wenn die Tragfähigkeit von Estrichen nachträglich beurteilt werden soll. Die Auswahl geeigneter Entnahmestellen für die folgenden Laborprüfungen sowie die Bewertung und Einordnung von Ergebnissen einer Bestätigungsprüfung ist eine Sachverständigenaufgabe. Ausschlaggebend bei der Prüfung sind zudem allein die Biegezugwerte des Estrichs. Da Estriche keine statischen Anforderungen erfüllen müssen, ist die Prüfung der Druckfestigkeit unsinnig und überflüssig. Entscheidend für das Prüfergebnis ist zudem immer der Mittelwert einer Prüfserie. Der genaue Prüfablauf wird in den Normen der DIN EN 13892 und DIN 18560 beschrieben.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk Foto Region München

Generell sollten Randdämmstreifen erst nach der Belagsverlegung abgeschnitten werden. Die größte Gefahr geht jedoch von einlaufenden Spachtelmassen in die Randfuge aus, was unter anderem zu Schallbrücken führt. Gleichwohl ist es nicht immer möglich, den Randdämmstreifen erst nach der Verlegung eines Bodenbelags abzuschneiden. Beispielsweise ist es bei der Verlegung von Hochflor-Teppichen technisch kaum machbar, den Randstreifen nachträglich abzuschneiden. Dasselbe gilt dann, wenn – wie heute im modernen Wohnungsbau üblich – nur schmale Sockelleisten bei elastischen Bodenbelägen oder auch Parkettfußböden anzubringen sind. Hauptsächlich und maßgeblich kommt es darauf an, dass sich dadurch keine Nachteile einstellen. Das Abschneiden eines Randdämmstreifens vor der Verlegung des Bodenbelags per se begründet noch keinen Mangelsachverhalt.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Mannheim

Die Prüfpflicht bezieht sich auf erkennbar vorliegende Mängel. Insoweit muss also bei Warenanlieferung über Stichproben geprüft werden, ob das Material unversehrt ist und zum Beispiel der Farbe und Optik der Bestellung entspricht. Gegebenenfalls zählt auch die stichprobenartige Prüfung des Feuchtegehalts hierzu (Parkett). Nicht erkennbare Defizite wie Passgenauigkeit, Verzüge, Zusammensetzung etc., welche erst beim Verlegen des Produkts auffällig werden, zählen nicht zu den Prüfpflichten. Diese müssen dann sofort, wenn die Fehlerhaftigkeit auftritt, also bei Verwendung des Produkts, angezeigt und die Arbeiten mit dem fehlerhaft gelieferten Material eingestellt werden. Ein Anspruch des Lieferanten auf Abnahme und Zahlung kann aus Gründen der zwangsläufig verspäteten Mangelanzeige aus sachverständiger Sicht nicht vorliegen. Letztlich sollte hier ein Rechtsbeistand hinzugezogen werden, da es sich um Fragen der Jurisprudenz handelt.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Ansbach

Betrachtet man die Absperrung gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus de Untergrund losgelöst von anderen Begleiterscheinungen, werden Produkte zum Absperren von Zementestrichen bis zu einem Restfeuchtegehalt von sechs CM-Prozent angeboten. Mit dem Wassergehalt sind jedoch auch Volumen- und Formveränderungen verbunden, die durch Feuchtigkeitsabsperrungen nicht unterbunden werden können. Da die Feuchtigkeit langsam aus dem Estrich entweicht, kommt es zu nachträglichen Schwindprozessen, die Randabsenkungen zur Folge haben können. Daher sollte auf eine mögliche Spaltbildung unter Sockelleisten hingewiesen werden. Weitergehend empfiehlt sich auch, auf mögliche Schimmelbildungen an Rand-/Wandbereichen hinzuweisen und sich für derartige negative Begleiterscheinungen die Freizeichnung des Auftraggebers ausstellen zu lassen.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Bayreuth

Estrichoberflächen mit mangelhaft ausgebildeten Oberflächenfestigkeiten sollten zunächst generell durch abrasives Schleifen oder ähnlichem vollständig bis zur festen Estrichrandzone abgetragen werden. Erst danach ist im Rahmen der Untergrundvorbereitungsmaßnahmen das Auftragen von beispielsweise Reaktionsharzvorstrichen sinnvoll. Grundierungen dringen bei labilen Estrichrandzonen nicht tief genug ein, um die Oberfläche so weit zu verfestigen, dass dadurch dann die im Nutzungszeitraum am Fußboden wirksam werdenden Kräfte vom Untergrund schadensfrei aufgenommen und abgebaut werden könnten. Insoweit kann nur davon abgeraten werden, solche mit Defiziten behafteten Oberflächen lediglich mittels Reinigungsschliff, Absaugen und Vorstreichen für die folgenden Spachtelarbeiten und/oder die Klebung vorzubereiten.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk
Foto Region Hamburg

Für Spachtelmassen geeignete Untergründe müssen neben einer ausreichenden Tragfähigkeit und Festigkeit vor allem sauber und frei von Schichten und/oder Stoffen sein, welche die Haftfestigkeit nachteilig beeinflussen können. Daraus ergibt sich, dass fest anhaftende Klebstoffreste und alte fest anhaftende Spachtelschichten unbedingt bei Untergrundvorbereitungsmaßnahmen entfernt werden sollten. Sowohl alte Spachtelmassen als auch alte Klebstoffschichten haben nur eine begrenzte Lebensdauer, weshalb sie bereits dadurch die Lebensdauer des neuen Fußbodenaufbaus deutlich herabsetzen können, selbst wenn diese sich nicht während oder nach den Verlegearbeiten nachteilig auswirken. Auch weisen Untergründe, an denen verbundschädigende Substanzen belassen werden, oft nicht die nötige Festigkeit auf, um später einwirkende Zug- und/oder Scherkräfte kraftschlüssig aufzunehmen und schadensfrei abzubauen.

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Foto Region Baden-Baden

Nach den in der DIN EN 13489 „Holzfußböden und Parkett – Mehrschichtparkettelemente“ benannten Toleranzen dürfen zwischen Parkettelementen Höhenversätze/Überzähne von bis zu 0,2 mm vorhanden sein. Im aktuellen Kommentar zur DIN 18356 „Parkettarbeiten“ wird gleichwohl berechtigt darauf hingewiesen, dass nach dem heutigen Stand der Technik hergestelltes Mehrschichtparkett, wenn überhaupt, erheblich geringere und auch nur vereinzelte Höhenunterschiede zu benachbarten Elementen aufweist. Zur Beurteilung tatsächlich vorhandener Höhenversätze ist es also notwendig, das Gesamtbild des Fußbodens zu betrachten. Auch ist es in diesem Zusammenhang wichtig zu betonen, dass es sich bei der DIN EN 13489 um eine Industrienorm handelt, in welcher Grenzabmaße nach der Fertigung des Parketts benannt sind. Zur Beurteilung sich im Nutzungszeitraum einstellender Überzähne kann die Norm deshalb nicht angewendet werden.

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Foto Region Ulm

In der Regel soll die Oberfläche von Zementestrichen kaum oder fast nicht ritzbar sein. Allenfalls darf eine schwach tastbare Riefe entstehen. Bei Calciumsulfat-Fließestrichen (CAF) ist dagegen die Ritzbarkeit abhängig von der Zusammensetzung des Estrichs. Beim CAF kommt es größerer Bedeutung zu, die Kreuzungspunkte des Gittermusters zu beurteilen. Wird dabei festgestellt, dass vorwiegend an den Kreuzpunkten Abplatzungen entstanden sind, deutet dies auf eine harte Schale über weichen Zonen hin. Hier sollte dann zusätzlich unbedingt eine Hammerschlag-Prüfung durchgeführt werden. Ist dagegen beim Anritzen und an Kreuzpunkten eine zu weiche Schicht vorhanden, erscheinen diese nach der Ritzprüfung meist heller. Solche weichen Schichten, die sich häufig durch Überwässerung bilden und möglicherweise verbundschädigend auswirken, können auch an der Oberfläche fehlendem und mithin abgesunkenem Korn erkannt werden.

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Foto Region Stuttgart

Da Spanplatten aus holzbasierenden Faserstoffen bestehen, welche je nach Herstellungsmethode mit verschiedenen Harzen und Isocyanaten gebunden werden und diese zusätzlich auch noch ölige oder salzige Schutzmittel beinhalten können, sind diese für eine exakte Feuchtebestimmung mit elektrischen Feuchtemessgeräten nicht geeignet. Parkett- und Bodenleger haben aus den vorgenannten Gründen mit ihren Mitteln nicht die Möglichkeit, Spanplatten auf deren Feuchtegehalt zu prüfen, da die Inhaltsstoffe Messwerte verfälschen können. Sollten nach einer visuellen Überprüfung Bedenken gegenüber der Belegreife vorhanden sein, besteht lediglich die Möglichkeit, eine Darrprüfung vornehmen zu lassen. Sollten Parkett- und Bodenleger selbst für den Einbau der Spanplatten zuständig sein, empfiehlt es sich, den üblicherweise sich im Mittel einstellenden Feuchtegehalt von neun Prozent für die Spanplatten mit zu bestellen.

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Foto Region Dresden

Obwohl das häufig praktiziert wird, ist dieses Vorgehen mit hohen Risiken verbunden. Auch ein verklebter Parkettfußboden stellt keinen normgerechten Untergrund dar. Unter elastischen Bodenbelägen ist in der Regel zur Absicherung der nutzungsbedingten Eigenschaften oder zur Herstellung eines saugfähigen Untergrunds ein Spachteln erforderlich, was bei einem Parkettfußboden zu Problemen führen kann. Zudem handelt es sich bei Holz um einen hygroskopischen Werkstoff, welcher luftfeuchtebedingten Dimensionsänderungen unterliegt. Aber auch durch Alterung von Klebstoffen kann es zu Ablösungen und/oder dadurch bedingten Schäden kommen. Bei Mehrschichtparkett sind zudem Deckschichtablösungen möglich, die dann zu Zerstörungen an der Fußbodenkonstruktion führen können. Aus diesen und weiteren Gründen ist also ein bestehender Parkettfußboden nicht als Verlegeuntergrund zur Aufnahme eines neuen Bodenbelags geeignet.

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Foto Region Bamberg

Bodenbeläge in Heimen der Alten- und Langzeitpflege müssen durchaus nicht immer den klinischen Anforderungen entsprechen, wie sie zum Beispiel in Behandlungsräumen von Arztpraxen und Krankenhäusern sowie Pflegestationen zur Versorgung akut Kranker postuliert werden. Dennoch gelten in Bereichen zur Versorgung bettlägeriger Schwerst-Pflegebedürftiger und fortgeschritten Demenzkranker, Gerontopsychiatrie, Langzeitbeatmete, Bewohnern mit chronischen, täglich aufwändig zu versorgenden Wunden und der Pflege von akut Infizierten dieselben Vorschriften, weshalb Parkettfußböden hier nicht verlegt werden dürfen. Generell sollten Fußböden für Alten- und Altenpflegeheimen pflegeleicht, punktuell chemisch desinfizierbar und nass zu reinigen sein. Dies trifft auf Parkettfußböden generell nicht und auch auf Designbodenbeläge nur bedingt zu, weshalb zumindest Parkettfußböden hier prinzipiell nicht sinnvoll sind.

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Foto Region Hof

Die Trocknung einer Fußbodenkonstruktion einschließlich ihrer Dämmschichten, findet üblicherweise über das Einblasen von trockener Luft unter Druck, dem sogenannten Vakuum- oder Saugverfahren statt. Dabei wird über die Randfugen oder durch Kernbohrungen hergestellte Zugänge im Flächenbereich dann die feuchte Luft aus der Estrichdämmschicht abgesaugt. Die Beendigung einer solchen Zwangstrocknung wird meist jedoch nur über entsprechende Luftfeuchtigkeitswerte festgestellt. Die bloße, gegebenenfalls auch schriftliche Mitteilung über eine erfolgreiche Beendigung der Estrichtrocknung ist für Parkett- und Bodenleger nicht ausreichend, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Auch nach solch vermeidlich abgeschlossenen Trocknungsmaßnahmen ist es für Auftragnehmer von Parkett- und Bodenbelagsarbeiten unbedingt erforderlich und verpflichtend, die Belegreife des Estrichs durch die Prüfung mittels Calciumcarbid-Methode festzustellen.

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Foto Region Straubing

Bei der Trocknung von Zementestrichen kommt es infolge der Tatsache, dass eine Trocknung von oben nach unten stattfindet, zu baustoffbedingten Verkürzungen der Estrichplatte. Dies hat ein Aufschüsseln der Ränder des Estrichs zur Folge. Mit zunehmender Trocknung kommt es zu einer Rückverformung, welche gleichwohl nicht mit dem Erreichen der Belegreife des Estrichs beendet ist, sondern sich bis zum Erreichen der Ausgleichsfeuchte des Estrichs fortsetzt. Insoweit liegt es in planerische Verantwortung zu entscheiden, ob auf eine Verfugung bis zum Erreichen der Ausgleichsfeuchte verzichtet wird oder aber, ob gegebenenfalls ein teureres Schnellestrichsystem zum Einsatz gebracht wird, bei welchem nicht mit langanhaltenden Bauteilveränderungen zu rechnen ist. Aus diesem Grund stellt ein Fugenabriss keine Mangelhaftigkeit dar, welche der Bodenleger zu verantworten hat.

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Foto Region Gießen

Reaktionsharzklebstoffe sowie hartelastische und elastische Klebstoffe bewirken keine Quellung am Holz, da diese lösemittelfrei und wasserfrei sind. Zementestriche und Calciumsulfatestriche zählen beispielsweise zu den starren Untergründen. Auftretende Spannungen bei einer positiven Dimensionsänderung infolge von einer Feuchtigkeitsaufnahme am Parkett werden vom Klebstoffsystem aufgenommen und hier kraftschlüssig an Ort und Stelle abgebaut. Infolge der vorhandenen Stützwirkung der einzelnen Dielen, Stäbe, Lamellen, etc. können sich lediglich die unmittelbar am Rand ohne Stützwirkung vorliegenden Elemente minimal bewegen. Insoweit kommt bei einer Verlegung unter Verwendung eines Reaktionsharzklebstoffes auf starren Untergründen der Randfuge in erster Linie eine Schallschutzfunktion zu. Dehnfugen sind in der Regel nicht erforderlich.

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Foto Region Stuttgart

Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass Parkettfußböden häufig direkt auf den (grundierten) Estrich verlegt werden können, während vor der Belegung von elastischen und textilen Bodenbelägen in der Regel immer ein Spachteln des Estrichs erforderlich ist. Die Oberflächenfestigkeit von Estrichen ist häufig zu gering, weshalb die Stuhlrollenfestigkeit mittels Spachtelmassen hergestellt wird. Hierzu ist in der Regel eine Mindestdicke von ca. 2 mm erforderlich. Hinzu kommt, dass sich gerade in elastischen Bodenbelägen auch noch so geringe Strukturen des Untergrundes in der Oberfläche abzeichnen, weshalb der Verzicht auf den Einsatz von Spachtelmassen bereits aus diesem Grund zu einem Mangel führen könnte. Es empfiehlt sich ausschließlich selbstverlaufende Massen im Rakelverfahren aufzubringen. Dies mindert die Gefahr, dass im Schräglicht Strukturen des Untergrundes oder der Spachtelmasse selbst sichtbar werden.

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Foto Region Offenbach

Gussasphalteestriche sind thermoplastisch, weshalb bei neuen Asphaltestrichen vor allem geprüft werden muss, ob ein ausreichender Rand-/Wandabstand vorhanden ist. Dieser sollte mindestens 10-15 mm betragen und darf auch durch die umlaufende Dielenfußbodenkonstruktion nicht verringert werden. Bei alten Gussasphaltestrichen reicht eine Prüfung, ob eine funktionelle Randfuge vorhanden ist vor einer Verlegung mit Massivdielen oft nicht aus. Solche alten Asphaltestriche erreichen häufig nicht die heute im Wohnungsbau notwendige Härte und/oder Dicke nach DIN 18354, weshalb sie für eine Verlegung von Massivdielen nicht geeignet sind. Generell sind sowohl die Beschaffenheit des Gussasphaltestrichs als auch die im Nutzungszeitraum vorliegenden raumklimatischen Bedingungen entscheidende Kriterien für die Auswahl des aufzubringenden Fußbodens. Hier muss das Verlegen von Massivdielen kritisch betrachtet werden.

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Foto Region Kempten

Endbehandelte versiegelte Oberflächen bedürfen im Normalfall keiner weiteren Maßnahmen durch den Parkettleger. Oxidative geölte Parkettoberflächen sind im Regelfall nach der Fertigstellung noch einzupflegen. Darunter wurde früher richtigerweise verstanden, dass die Parkettoberfläche mit dem entsprechenden Pflegeöl des Herstellers, in ähnlicher Schichtdicke wie beim Aufbringen einer Möbelpolitur, eingepflegt wird. Gleichwohl ist es heute so, dass oberflächenfertig geöltes Parkett in den Verkauf gebracht wird, welches nur mit einer hauchdünnen Ölschicht versehen ist. Auch bei solchem Parkett ist herstellerseitig häufig nur eine Pflegemaßnahme als Endbehandlung beschrieben. Da solche Oberflächen jedoch kaum als nutzungsgeeignet und/oder als endbehandelt bezeichnet werden können, ist es notwendig, solche „geölten“ Parkettoberflächen nach dem Verlegen dann tatsächlich zu ölen und nicht nur einzupflegen.

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Foto Region Tirol

Prinzipiell ist nach einem Wasserschaden immer besondere Vorsicht geboten. So kann zum Beispiel dabei Wasser in die unter dem Estrich gelegene Dämmung eingedrungen sein. Je nach Art und Beschaffenheit der Dämmung liegt diese eventuell auch nach einer erfolgreich gestalteten Bautrocknung nachhaltig geschädigt vor. So können z.B. zur Herstellung des Trittschalls verbaute Mineralfaserdämmplatten soweit in Mitleidenschaft gezogen worden sein, dass ein wirksamer Trittschallschutz nach der Wasserschadensanierung nicht mehr vorhanden ist. Prinzipiell ist es jedoch nicht Aufgabe von Parkett- und/oder Bodenlegern solche Feststellung zu treffen oder dahingehende Bewertungen vorzunehmen. Diese müssen sich darauf verlassen können, dass Auftragnehmerfirmen von Bautrocknungen die Wasserschadensanierung erfolgreich durchgeführt haben. Ob weitergehende Maßnahmen bezüglich der Funktionalität und Stabilität der Fußbodenkonstruktion notwendig werden liegt in planerische Verantwortung. Eine Prüfpflicht, die über die sowieso bestehende Prüfpflicht der Belegreife des Estrichs hinausgeht, ergibt sich für Parkett- und Bodenleger auch nach einem Wasserschaden nicht.

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Foto Region Schweinfurt

Wenn es sich bei dem zu belegenden Untergrund um Bestandslastverteilerplatten, also alte Estriche handelt, dann gelten auch hier uneingeschränkt die Grenzwerte der DIN 18202 Tab.3 Zeile oder – wenn gesondert vereinbart – Zeile 4. Bei neuen Estrichen, insbesondere bei Zementestrichen, kommt es darauf an, ob aufklaffende Bodenanschlussfugen bereits von Anfang an vorlagen oder ob diese erst nach Abschluss der Fußbodenarbeiten entstanden. Schwimmende Zementestriche unterliegen einer baustoff-, aber auch trocknungsbedingten Schwindung. Werden auf solche, sich im Schwindprozess befindende Estriche Bodenbeläge aufgearbeitet und mit Sockelleisten versehen, kommt es durch die Bimetall-effektähnlichen Verformungsvorgänge zu Absenkungen in Rand- und Eckbereichen und schließlich zu Spaltbildungen zwischen Bodenbelag und Sockelleiste. Für solche Anschlussfugen trifft den Verleger meist keine Schuld.

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Foto Region Frankfurt

Alte Klebstoffschichten und alte Schichten von Spachtelmassen müssen rückstandsfrei von der Lastverteilerplatte entfernt werden, um eine funktionelle Aufarbeitung der neuen Hilfswerkstoffe garantieren zu können. Insbesondere bei alten Estrichen ist zu beachten, dass diese eventuell nicht den heutigen Mindestanforderungen an die Estrichdicke und/oder an die Mindestrohrüberdeckung eines Estrichs mit Fußbodenheizung genügen. Bei Zementestrichen liegt diese Mindestdicke bei 45 mm, welche auch über dem Heizrohr vorhanden sein muss. Insbesondere massive Landhausdielen sind auch bei normalen Schwankungen der Luftfeuchte über das Kalenderjahr in der Lage, dünnere Estrichkonstruktionen über ihr Quell- und Schwindverhalten zu zerreißen. Zudem sollten verlässliche Angaben über die erzeugte Temperatur einer alten Fußbodenheizung bekannt sein, da diese oft über den heute zulässigen Oberflächentemperaturen liegen kann.

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Foto Region Chemnitz

Bei der Verwendung von Spachtelmassen sind grundsätzlich die Angaben zur Belegreife des jeweiligen Bei der Produktion von textilen und elastischen Bodenbelägen sind geringfügige Farbabweichungen nicht vermeidbar. Die Bewertung dieser Farbabweichungen erfolgt prinzipiell mit dem großen Graumaßstab (EN 20105-A02). Dabei entspricht die Stufe 1 der größten Abweichung und Stufe 5 keiner Abweichung. Bei der Beurteilung einer eventuell vorliegenden Farbabweichung muss weitergehend berücksichtigt werden, ob zum Beispiel die Erkennbarkeit einer Abweichung auch noch nach der Inbenutzungnahme der Räumlichkeit vorliegt oder ob sich gegebenenfalls der Farbunterschied in einem exponierten und repräsentativen Bereich befindet. Unerheblich für die Beurteilung ist, ob es sich bei dem zu bewertenden Bodenbelag um Bahnenwaren, Fliesen, Platten oder Planken handelt. Ausführlich und detailliert werden Farbabweichungen bei Bodenbelägen im verbändeübergreifenden Kommentar zur ATV DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten behandelt.

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Foto Region München

Gerade das Absanden von Epoxidharzabsperrungen unterliegt Regeln und muss sorgfältig durchgeführt werden. Dies beginnt bei einer exakten Vorbereitung des abzusperrenden Untergrundes und erfordert weitergehend ein sorgfältiges Mischen der Komponenten. Hier muss darauf geachtet werden, dass auch das an den Wandungen der Gebinde anhaftende Material mitvermischt wird. Aus diesem Grund empfehlen viele Hilfswerkstofflieferanten das zunächst durchmischte Epoxidharz vollständig in ein sauberes Gefäß umzufüllen und dieses dann erneut zu durchmischen. Zur Absperrung von Feuchtigkeit empfiehlt sich immer ein zweimaliger Auftrag des Epoxidharzes, wobei das Absanden der Epoxidharzgrundierung in der oberen Schicht erfolgen muss. Es sollte zum Absanden ein feuergetrockneter Quarzsand in der Körnung 0,3 mm bis 0,8 mm Verwendung finden. Die Oberfläche muss dabei vollständig und lückenlos mit Sand bedeckt sein.

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Foto Region Stuttgart

Bei Bauteilfugen muss der Fugenverlauf deckungsgleich mit dem Oberbelag verlaufen. Wenn es der Oberbelag erfordert, Bewegungsfugen im Flächenbereich des Estrichs zu übernehmen, dann sollte sowohl aus technischen wie auch aus optisch gestalterischen Gründen der Fugenverlauf im Untergrund mit dem Fugenverlauf im Oberbelag übereinstimmen. Gerade deshalb sind eine Fugenplanung und ein vom Planer zur Verfügung zu stellender fugenplan für die Fußbodenkonstruktion notwendig und unerlässlich. Bei Randfugen ist darauf zu achten, dass die Bewegungsmöglichkeit des Estrichs nicht eingeschränkt wird und Schallschutzanforderungen erfüllt werden. Eine Deckungsgleichheit ist hier zumindest nicht in exakter Art und Weise notwendig. Scheinfugen sollen dagegen generell kraftschlüssig geschlossen werden und müssen deshalb auch nicht mit Fugen im Oberbelag übereinstimmen.

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Experte Thomas Allmendinger: Epoxidharz soll verhindern, dass es aufgrund einer fehlenden Abdichtung im Untergrund zu Schäden an Bodenbelägen durch aufsteigende Feuchtigkeit kommt. Was eine solche Absperrung jedoch nicht verhindern kann, sind Schäden, welche aufgrund einer unzureichenden Wärmedämmung unterhalb des Estrichs eintreten. Die dafür ursächliche Feuchtigkeit stammt nicht aus dem Untergrund, sondern kondensiert aus der Raumluft immer dort, wo der Kalt- und Warmbereich der Fußbodenkonstruktion aufeinandertreffen. Dieser Bereich liegt auf der Estrichoberfläche, also unterhalb des aufgebrachten Bodenbelages. In diesem Fall kommt es auch zu Feuchtigkeitsschäden, wenn eine funktionelle Epoxidharzabsperrung auf dem Estrich aufgearbeitet worden war. Es gilt also immer, im Vorfeld abzuklären, ob eventuell eine funktionelle Wärmedämmung unter dem Beton vorhanden ist. Nur dann macht eine Absperrung mit Epoxidharz Sinn.

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Experte Thomas Allmendinger: Die meisten Hersteller von Designbodenbelägen weisen in ihren Pflegeanleitungen speziell auf die Gefahren von Verfärbungen durch bestimmte Chemikalien und eingefärbte Stoffe hin. Insbesondere wird hier auf mögliche Schäden bei der Anwendung von Alterungsschutzmitteln in Gummi und gefärbten Gummigleitern bei der direkten Auflage auf den Fußboden aufmerksam gemacht. Entscheidend ist jedoch, dass die Pflegeanleitung vom Bodenleger an den Kunden nachweislich übergeben wird. Dies sollte unbedingt bereits mit der Angebotsabgabe geschehen, da nur dann der Auftraggeber die Möglichkeit hat, sich aufgrund solcher „Nachteile“ eventuell für einen anderen Bodenbelag zu entscheiden. Aufgrund der Tatsache, dass die meisten Hersteller von Designbelägen bereits auf diesbezügliche Problematiken hinweisen, kann hier durchaus eine generelle Hinweispflicht abgeleitet werden.

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Epoxidharzabsperrungen werden vorwiegend zum Absperren erhöhter Feuchtigkeit aus zementären Untergründen eingesetzt. Dafür muss das Epoxidharz immer in zwei Schichten aufgetragen werden… Sollen bei der Weiterverarbeitung zementäre Spachtelmassen- und/oder Mörtelschichten aufgebracht werden, ist es zwingend notwendig, das Epoxidharz in der obersten Schicht im Überschuss mit Quarzsand abzustreuen. Anders verhält es sich, wenn auf der Epoxidharzabsperrung eine direkte Verklebung von Parkett mittels Reaktionsharzklebstoffen erfolgen soll. Von den meisten Hilfswerkstofflieferanten wird dann eine Direktverklebung freigegeben, wenn diese innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (meist 48 Stunden) erfolgt. Die Praxis zeigt jedoch, dass das zur Verfügung stehende Zeitfenster oft überschritten wird und es deshalb zu Schäden kommt. Daher sollte man sehr genau prüfen, ob auf ein Abquarzen verzichtet werden kann.

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Foto Region Pforzheim

In der Tat sind in Arztpraxen besondere Anforderungen zu beachten. In Deutschland gelten spezielle Hygiene- und Reinigungsvorschriften für Gesundheitsbereiche, die das Bundesgesundheitsamt vorschreibt. Diese werden in den Leitlinien des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht. Designbeläge dürfen demnach aufgrund gesundheitsrelevanter Anforderungen unter anderem nicht in Behandlungs- oder Sterilräumen verlegt werden. Als geeignete Bodenbeläge gelten hier Beläge, die fugenlos und flüssigkeitsdicht verlegt werden können, was bei Designbodenbelägen nicht zu erreichen ist. Insbesondere ist zu bedenken, dass auch in Arzt- oder Zahnarztpraxen gesundheitliche Gefahrensituationen entstehen können, welche in Desinfizieren der hier verlegten Fußbodenausstattung erforderlich machen. Auch wenn dieser Sachverhalt oft aus gestalterischen Gründen ignoriert wird, können daraus für planer und Verleger große Probleme entstehen.

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Foto Region Kempten

Deutlich erhöht hat sich im Verlauf des Jahres 2017 im Fachbereich der Bodenbelagarbeiten das Schadensaufkommen bei den sogenannten LVT (Luxury Vinyl Tiles). Vorwiegend betrifft dies Problemstellungen, die sich im Zusammenhang mit der schwimmenden Verlegetechnik von Elementen ergeben, die mittels Klickverbindungen und/oder Klebefolien am Untergrund appliziert werden. Untergrundunregelmäßigkeiten sowie vor allem thermische Längenänderungen des Materials wirken sich deutlich schadensrelevanter aus, als dies bei vollflächig geklebten Belägen der Fall ist. Im Fachbereich der Parkettarbeiten war eine steigende Anzahl von Schäden aufgrund von nicht passend eingestellter Materialfeuchte und Verleimungsfehlern bei vorwiegend importierter Mehrschichtparkettware feststellbar. Im Bereich Estrich war ein erhöhtes Schadensaufkommen im Zusammenhang mit Calciumsulfat-Schnellestrichen zu verzeichnen.

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Foto Region Mannheim

Mittlerweile liegt der Anteil beim Einbau von beschleunigten Estrichen mit Sicherheit bei 50 Prozent und mehr, Tendenz steigend.

Ist es der Preis- oder der Zeitdruck, der die Nachfrage nach beschleunigten Estrichen antreibt?

Beides. Vor allem ist es jedoch auch die Unkenntnis mancher Planer, die zu dem hohen Anteil dieser Systeme führt. Die Sachkenntnis, worin die Unterschiede zwischen einem Schnellestrich und einem beschleunigten Estrich bestehen, ist meist schlicht nicht vorhanden.

Über beschleunigte Estriche wird immer noch viel diskutiert. Ist das aus Sicht des Sachverständigen gerechtfertigt?

Die Diskussionen gibt es nach wie vor in gleich hohem Aufkommen wie dies immer der Fall war. Auch dies liegt in der Tatsache begründet, dass bei einem Bauvorhaben mindestens eine Partei – oft der Planer – nicht über die notwendigen Fachkenntnisse verfügt, um was es sich bei einem Beschleuniger genau handelt und in wessen Verantwortung die Funktionalität und die Freigabe zur Belegung des Estrichs liegt.

Gibt es Risiken für den Auftragnehmer von Bodenbelägen, auf solchen Konstruktionen zu arbeiten?

Die gibt es immer dann, wenn der Feuchtegehalt des Estrichs zur Belegreife mit höheren Werten angegeben wird als den geltenden Belgreifgrenzwerten von 2,0 CM% und 1,8 CM% (Fh). Höhere Werte als die allgemein anerkannten Belegreifangaben sollten immer zu einer Bedenkenanmeldung des Auftragnehmers von Parkett- und Bodenbelägen führen.

Wo liegen die Vor- und Nachteile dieser Estriche?

Die Vorteile liegen eindeutig in einer kürzeren Trocknungszeit im Verhältnis zu konventionell eingebauten Estrichsystemen. Durch den Einsatz von Beschleunigern kann der Wassereinsatz reduziert werden. Je weniger Überschusswasser in einem Estrich vorhanden ist, desto schneller ist der Belegreifwert erreicht. Die Nachteile liegen hauptsächlich darin, dass gleichwohl des reduzierten Wasseranteils die physikalischen Bedingungen und Voraussetzungen für eine Trocknung vorliegen müssen.
Zudem werden oftmals weder die Herstellerangaben zum Mischen und Einbau des Estrichs eingehalten noch die Vorgaben für die Zeit nach dem Einbau des Estrichs beachtet und befolgt. Außerdem ist bei einem über den Vorgaben zur Belegreife liegendem Grenzwert die Freigabe des Estrichlegers erforderlich, da Auftragnehmer von Parkett- und Bodenbelägen keine Möglichkeit haben, die Funktionalität solcher Estrichsysteme zu prüfen. Dies erfordert weitergehend die Freigabe des Auftraggebers, da Estrich- und Oberbelagleger kein Vertragsverhältnis miteinander verbindet.

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Eine Verlegung auf alten Dielenböden ist meist mit der Herstellung eines Trockenunterbodens verbunden. Dabei greifen gleich mehrere DIN-Normen, Merkblätter und Prüfpflichten. Zum Beispiel die DIN 18340 „Trockenbauarbeiten“, welche besagt, dass in Trockenbauweise erstellte Bodensysteme die gleichen Anforderungen erfüllen müssen wie andere Estriche, weshalb die DIN 18560 „Estriche im Bauwesen“ berücksichtigt werden muss. Für Trockenunterböden aus Holzwerkstoffen gilt die DIN EN 12871 „Holzwerkstoffe – Bestimmung der Leistungseigenschaften für tragende Platten zur Verwendung in Fußböden …“. Nicht nur die genannten Normen, sondern auch das Merkblatt „Fertigteilestriche aus Holzwerkstoffen“ vom ZVPF/BEB weisen auf planerische Anforderungen an den Wärme-, Trittschall- und Brandschutz hin, genauso wie auf Tragfähigkeitseigenschaften. Auftragnehmerfirmen sollten darauf achten, nicht in diese Planungsverantwortung zu geraten.

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Foto Region Hof

In erster Linie die DIN 18356 „Parkettarbeiten“, in welcher generell zu beachtende Prüfpflichten für die Verlegung von Parkett benannt sind, sowie die DIN EN 13629 „Holzfußböden – massive Laubholzdielen und zusammengesetzte massive Laubholzdielen-Elemente“ und die DIN EN 13226 „Holzfußböden – Massivholz-Elemente mit Nut und/oder Feder“, in der unter anderem der einzuhaltende Feuchtegehalt, die Maße und geometrischen Eigenschaften, aber auch die mit dem Endkunden zu vereinbarenden Sortierregelungen genannt werden. Darüber hinaus kommt dem Merkblatt Nr. 8 „Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen für Bodenbelag- und Parkettarbeiten“ der TKB (Technische Kommission Bauklebstoffe) eine besondere Bedeutung zu. Unter 3.3 „Ebenheiten“ wird hier gesondert darauf hingewiesen, dass das Einhalten der in der DIN 18202 geforderten Toleranzen nicht garantiert, dass der Unterboden für den gewählten Belag ausreichend eben ist.

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Foto Region Heilbronn

Probleme mit diesen Bodenbelägen treten vor allem dann auf, wenn man die Anforderungen an Untergründe oder den jeweiligen Einsatzzweck nicht beachtet oder unterschätzt. Oft setzt man modulare Fußböden mit Produkten auf Trägern gleich und beachtet nicht, dass es sich um elastische Beläge handelt. Häufig findet die Verlegung solcher Beläge in der Renovierung und oft auf Fliesen-Fußbodenbelägen statt. Nachdem anfangs die Funktionalität vorliegt, kommt es in der Nutzung dazu, dass sich kleinere Unebenheiten und vor allem Fugen im Untergrund auch im Belag abzeichnen. Ein weiterer Grund für Beanstandungen ist ihre Verlegung auf nicht ausreichend ebenen Untergründen. Insoweit muss vor allem die Untergrundvorbereitung mit der gleichen Intensität und Aufmerksamkeit erfolgen, wie dies etwa auch bei Designelementen der Fall sein muss. Dadurch können sehr viele spätere Probleme im Vorfeld vermieden werden.

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Foto Region Baden-Baden

Zunächst gelten die Püfpflichten nach DIN 18356 und DIN 18365. Dann ist vor allem bei erdreichberührten Konstruktionen daran zu denken, dass oftmals keine geeigneten Abdichtungen und/oder Wärmedämmungen vorhanden sind. Es entspricht nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik, alte Untergründe lediglich zu überschleifen, zu grundieren und unter Spachtel- und Ausgleichsmassen zu begraben. Besser ist es, die alten Schichten an Estrichoberflächen gänzlich zu entfernen. Sollte dies nicht möglich oder etwa zu teuer sein, müssen entweder Bedenken geäußert oder entsprechende Aufbauempfehlungen von Hilfswerkstofflieferanten ausgestellt werden. Übrigens ist es nicht immer am teuersten, die gesamte Fußbodenkonstrukion neu herzustellen. Sind keine zeitlichen Zwänge vorhandene, sind die Kosten für einen neuen Estrich sogar oftmals wesentlich niedriger als die Kosten, die beim Einsatz spezieller Hilfswerkstoffe, Sondermaschinen und/oder Spezialwerkzeuge entstehen würden.

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Foto Region Karlsruhe

Üblicherweise bilden die als Dampfbremse eingesetzten Folien immer die erste Schicht unmittelbar auf der Lastverteilerplatte. Auch andere Dampfbremssysteme werden, wie es bei Abdichtungen auch der Fall ist, immer unterhalb der nachfolgenden Materialien angeordnet. Empfehlungen und Hinweise gibt das Merkblatt „Unterlagsmaterialien unter Laminatfußbodenelementen“ des Verbands der europäischen Laminatfußbodenhersteller. Diese können nach meiner Auffassung uneingeschränkt als Hinweis- und Merkblatt für andere schwimmend verlegte Produkte genommen werden. Dort steht, dass Kombinationen aus Unterlagen und Unterlagsmaterialien sowie solche aus Unterlagen mit Folien oder Filmbeschichtungen ebenfalls möglich sind. Vorrangig gelten immer die Angaben des Fußbodenherstellers. Sie müssen verbindlich eingehalten werden.

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Jedes Produkt, das in der EU in Verkehr gebracht wird, bedarf einer CE-Kennzeichnung. Sie garantiert, dass den Mindestanforderungen nach Sicherheit und Gesundheit entsprochen wird. Bei der Verarbeitung schützen die TRGS-Richtlinien für Gefahrstoffe die Verarbeiter. Die Richtlinien können nicht durch Einzelvereinbarungen außer Kraft gesetzt werden. Auch durch eine Bedenkenanmeldung können die Vorgaben nicht umgangen werden. Selbst wenn eine CE-Kennzeichnung vorliegt, der Hilfswerkstoff jedoch nicht als Ersatzstoff im Sinne der TRGS anerkannt ist, wird im Zweifelsfall ein Gericht auch jeder TRGS den Status einer Verbraucherschutzrichtlinie einräumen. Was für Verarbeiter gilt, muss letztlich auch für den Verbraucher gelten. Aus diesen Gründen dürfen Hilfsstoffe, von denen bekannt ist, dass diese nicht emissionsarm sind, generell keine Anwendung finden.

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Ja, schon beim Be- und Entladen von kalten Linoleumrollen oder Platten können durch Stauchungen des Belags Rissbildungen entstehen. Der Lagerraum sollte dauerhaft eine höhere Temperatur als 15 °C aufweisen. Linoleum muss stehend gelagert werden, sonst können bleibende Druckstellen entstehen. Die Verpackung um die Linoleumrollen sollte zur Materialakklimatisierung entfernt werden. Um später Farbunterschiede an nebeneinander zur Verlegung gebrachter Bahnen weitestgehend vermeiden zu können, muss die Reihenfolge des Zuschnitts unbedingt fortlaufend der Produktions- bzw. Chargennummern der Linoleumbahnen erfolgen. Die Verlegung darf erst erfolgen, wenn die zugeschnittenen Bahnen wenigstens 24 Stunden akklimatisieren konnten. Auch nach dem Zuschnitt darf das Linoleum ausschließlich stehend gelagert werden. Die Raumtemperatur darf 18 °C nicht unterschreiten.

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Ja, schon beim Be- und Entladen von kalten Linoleumrollen oder Platten können durch Stauchungen des Belags Rissbildungen entstehen. Der Lagerraum sollte dauerhaft eine höhere Temperatur als 15 °C aufweisen. Linoleum muss stehend gelagert werden, sonst können bleibende Druckstellen entstehen. Die Verpackung um die Linoleumrollen sollte zur Materialakklimatisierung entfernt werden. Um später Farbunterschiede an nebeneinander zur Verlegung gebrachter Bahnen weitestgehend vermeiden zu können, muss die Reihenfolge des Zuschnitts unbedingt fortlaufend der Produktions- bzw. Chargennummern der Linoleumbahnen erfolgen. Die Verlegung darf erst erfolgen, wenn die zugeschnittenen Bahnen wenigstens 24 Stunden akklimatisieren konnten. Auch nach dem Zuschnitt darf das Linoleum ausschließlich stehend gelagert werden. Die Raumtemperatur darf 18 °C nicht unterschreiten.

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Eine Prüfpflicht hinsichtlich des Feuchtegehalts von Zwei- und Mehrschichtparkett besteht nicht. In der DIN EN 13489 „Mehrschichtparkett“ heißt es, dass das einzige geeignete Verfahren zur Messung des Feuchtegehaltes von Mehrschichtparkett das Darrverfahren ist. Das elektrische Messverfahren kann nur für eine Schätzung des Feuchtegehaltes angewendet werden. Da Handwerker üblicherweise nicht über die Möglichkeit verfügen, gravimetrische Feuchtigkeitsmessungen anzuwenden, kann auch keine diesbezügliche Prüfpflicht bestehen. Auch wenn die Normen für Massivparkett im Gegensatz zu Mehrschichtparkett auf die elektrische Messung verweisen, ist gleichwohl kritisch zu hinterfragen, weshalb vielfach daraus eine Prüfpflicht für Handwerker abgeleitet wird. Letztlich stellt der Feuchtegehalt eine vom Hersteller/Lieferant des Parketts zugesicherte Eigenschaft dar.

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Belastungen, denen Estriche ausgesetzt sind, bezeichnet man als Verkehrslasten. Hauptsächlich wird eine Fußbodenkonstruktion auf Zug beansprucht. In der DIN 18560-2 werden die erforderlichen Estrichdicken und die mit diesen Dicken erreichbaren Biegezugfestigkeiten benannt. Die je nach Flächennutzung erforderlichen Verkehrslasten sind in der DIN EN 1991-1-1 dargestellt. Die Mindestnenndicke eines schwimmenden Zementestrichs muss generell 45 Millimeter betragen, so auch die Rohrüberdeckung bei flächenbeheizten Zementestrichen. Für Wohnräumlichkeiten ist eine Estrichnenndicke von 50 Millimetern, um die üblicherweise auftretenden Verkehrslasten problemlos und schadensfrei aufzunehmen. Bei einer innenliegenden Fußbodenheizung und oder -kühlung muss über dem Rohrsystem eine Mindestdicke von 45 Millimetern vorliegend bleiben.

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Um Estriche wieder aufzufeuchten, muss über einen längeren Zeitraum eine hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden sein. Solche extrem ungünstigen raumklimatischen Bedingungen verhindern jedoch bereits eine Trocknung des Estrichs auf einen Feuchtegehalt, der der Belegreife entspricht. Nachdem die Belegreife einmal erreicht ist, ist die Wahrscheinlichkeit einer Auffeuchtung, insbesondere bei CT-Estrichen, eher gering. Eine zeitnahe Belegung ist aus anderen Gründen trotzdem sinnvoll: So kommt es häufig vor, dass nachfolgende Handwerker Wasser verschütten, beispielsweise durch die Nutzung von Nasssägen, die bei Fliesenarbeiten auch im Innenbereich zum Einsatz kommen und der Estrich auf diese Weise Feuchtigkeit aufnimmt. Erfolgt die Belagsverlegung wesentlich später, sind Wassereintritte solcher Art oft nicht mehr erkennbar und es kommt zu Feuchtigkeitsschäden.

Publikation aus der Fachzeitschrift bwd: Forum Handwerk

Für eine technische Bewertung der Designestriche sind die gleichen Maßstäbe anzusetzen, die prinzipiell für die Beurteilung von Estrichen gelten. Das heißt, dass auftretende Unebenheiten außerhalb der gültigen Toleranzen nach der DIN 18202 auch bei Designestrichen nicht mit einem Verweis auf die individuelle Gestaltung verworfen werden können. Der Erwerber eines Designestriches kann aber nicht erwarten, dass dieser weit über Normenanforderungen hinaus mit wesentlich besseren Eigenschaften als andere Estriche ausgestattet sein muss. Prinzipiell handelt es sich bei Designestrichen um eine sehr beratungsintensive Handwerkskunst. Endkunden sollten vor der Bestellung – am besten schriftlich – über mögliche negative Punkte, die der Einbau eines Unikatestrichs mit sich bringen könnte, informiert werden. An diesem Beratungsprotokoll orientiert sich der Sachverständige.

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Nein, diese Regelung gilt lediglich für Mehrschichtparkett: In der dafür gültigen DIN EN 13489 „Mehrschichtparkettelemente“ ist unter Punkt 4.4.1 (Allgemeine Regeln) beschrieben, dass drei Prozent der Stäbe in einem Los aus anderen Sortierklassen stammen dürfen. Begründet wird das durch die Erlaubnis der Möglichkeit unvermeidbarer Unterschiede in den Sortierklassen. Weiterhin heißt es in der besagten Norm, dass alle zusätzlichen Stäbe aus anderen Sortierklassen zulässig sind, so lange das Gesamtbild des Fußbodens nicht beeinträchtigt wird. Diese Regelung, die den Besonderheiten bei der Fertigung von Mehrschichtparkettelementen Rechnung trägt, gilt nicht für die anderen in der europäischen Norm aufgeführten Parkettarten.
Massive Parkettarten wie Stab- oder Mosaikparkett müssen also den angegebenen Sortierungsvorschriften in vollem Umfang enstprechen.

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Die Anforderungen hinsichtlich der Feststellung zur Belegreife für Estriche gelten grundsätzlich immer. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen getrockneten Estrich aufgrund eines Wasserschadens handelt oder ob ein Estrich alt oder neu ist. Die Ergebnisse zur Feststellung einer erreichten Trockenheit nach Bautrocknungsmaßnahmen werden oftmals über Luftfeuchtemessungen am Abluftschlauch des Trocknungsgeräts festgestellt. Selten ist nach einer Trocknung eine Belegreife mittels einer CM-Messung festgestellt worden. Aus diesem Grund ist es gerade nach einem Wasserschaden unbedingt erforderlich, eine CM-Messung durchzuführen. Einen Gewährleistungsübergang auf die Bautrocknungsfirma bezüglich möglicher zukünftiger Feuchteschäden gibt es ohne vertragliche Vereinbarung nicht. Daher grundsätzlich immer eine CM-Messung zur Feststellung der Belegreife durchführen!

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Die Lage der Folie ist üblicherweise auf der Dämmung angeordnet. Generell sind Kombinationsunterlagen mit Polyolefin oder Aluminium so konstruiert, dass die Auslegerichtung schon vorn den Herstellern vorgegeben wird. Je nach Verwendungszweck der Kombination gibt es Systeme für unterschiedliche Anforderungen: Zur Wärmedämmung ist ein anderes System gefordert als bei der Reduzierung von Trittschall. Bei einer Kombination mit Dampfbremse werden zusätzlich spezielle Klebebänder für die Verbindung der einzelnen Bahnen verwendet. Die Anforderungen an Dämmunterlagen sind dabei seit 2013 im Merkblatt der europäischen Laminathersteller (EPLF) definiert („Unterlagsmaterialien unter Laminatfußbodenelementen -Prüfnormen und Kennzahlen“). Darin sind auch die Leistungsmerkmale benannt und erklärt – ein guter Ratgeber bei der Auswahl der Unterlage.

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Insgesamt waren dieses Jahr in meiner Praxis folgende vier Arten sich am häufigsten wiederholender Schadensfälle:
Feuchtigkeitsschäden in Verbindung mit beschleunigten Estrichsystemen, Ablösungen auf nicht abgesandeten Feuchtigkeitsabsperrungen und Schäden aufgrund falscher oder nicht funktioneller Entkoppelungs- sowie Dämmunterlagen. Schäden in Verbindung mit beschleunigten Estrichsystemen waren dabei trotz ihrer überdurchschnittlichen Präsenz in den vergangenen Jahren als rückläufig zu bezeichnen. Zugenommen haben dafür Ablösungen von Parkett auf zuvor mit Kunstharzen abgesperrten Estrichen und auch in großem Maße Verformungsschäden bei Trockenestrichen in Verbindung mit aufgearbeiteten Entkoppelungsbahnen – diese haben zwar viele Vorzüge, Zugspannungen aufzunehmen und abzubauen zählen allerdings leider nicht dazu.

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Die Mindestdicke von Trockenestrichen wird gemäß den zu erwartenden Verkehrslasten nach DIN 1055-3 berechnet. Je nach Nutzung ergibt sich über die Biegezugfestigkeit der jeweiligen Trockenestrichplatte die Mindestnenndicke. Auch die Plattendicke ist zu prüfen, um den aufgeklebten Holzfußboden verformungsfrei zu halten. Generell sollte bei Trockenestrichen aus Span- und OSB-Platten ein zweilagiger Einbau ausgeführt werden. Hierzu ist die vollflächige Klebung von zwei Platten mit mindestens je 13 Millimeter Nenndicke vorzunehmen (TKB). Hersteller von zement- und calciumsulfat-gebundenen Estrichplatten verweisen bei Fragen zu dieser Parkettklebung meist auf die Klebstofflieferanten. Bei bauseits vorhandenen Trockenestrichen sollten Parkettleger bei Unsicherheit nicht zögern und ihren Klebstofflieferanten um eine Aufbauempfehlung ersuchen.

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Betrachtet man die Absperrung gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund losgelöst von anderen Begleiterscheinungen, werden Produkte zum Absperren von Zementestrichen bis zu einem Restfeuchtegehalt von sechs CM-Prozent angeboten. Mit dem Wassergehalt sind jedoch auch Volumen- und Formveränderungen verbunden, die durch Feuchtigkeitsabsperrungen nicht unterbunden werden können. Da die Feuchtigkeit langsam aus dem Estrich entweicht, kommt es zu nachträglichen Schwindprozessen, die Randabsenkungen zur Folge haben können. Daher sollte auf eine mögliche Spaltbildung unter Sockelleisten hingewiesen werden. Weitergehend empfiehlt sich auch, auf mögliche Schimmelbildungen an Rand-/Wandbereichen hinzuweisen und sich für derartige negative Begleiterscheinungen die Freizeichnung des Auftraggebers ausstellen zu lassen.

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Spanplatten bestehen aus holzbasierten Faserstoffen, die je nach Herstellungsmethode mit Harzen und Isocyanaten gebunden werden. Auch ölige oder salzige Schutzmittel können enthalten sein. Da diese Stoffe Messwerte verfälschen können, sind für eine exakte Feuchtebestimmung elektrische Feuchtemessgeräte nicht geeignet. Parkett- und Bodenleger haben nicht die Möglichkeit, Spanplatten auf deren Feuchtegehalt zu prüfen. Sollten nach einer visuellen Überprüfung Bedenken gegenüber der Belegreife aufkommen, besteht die Möglichkeit, eine gravimetrische Feuchterückstandsbestimmung vornehmen zu lassen. Wer für diese Prüfung bezahlen muss, hängt von der vertraglichen Situation ab. Sollten Parkett- und Bodenleger selber für den Einbau der Spanplatten zuständig sein, rate ich, den Feuchtegehalt von neun Prozent für die Spanplatten mitzubestellen.

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Bei Spachtelmassen gelten im Wesentlichen die Angaben zur Belegreife des jeweiligen Herstellers. Die Verarbeitungshinweise müssen eingehalten und die raumklimatischen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Bei Spachtelmassen handelt es sich um hoch kunststoffvergütete Schnellestriche, bei denen Überschusswasser physikalisch abgeführt werden muss, um die Belegreife zu erreichen. Sind die erforderlichen Trocknungsbedingungen nicht vorhanden, kann sich die Belegreife innerhalb der angegebenen Trocknungszeit nicht einstellen. Kontrollprüfungen können unter handwerklichen Gesichtspunkten allenfalls durch das Auflegen einer Folie erfolgen. Bei Calciumsulfatspachtelmassen werden bei größeren Schichtdicken als 3 bis 5 mm oftmals mit CM-Messungen durchgeführt. Gerade aber wegen vorhandener Zusatzmittel können keine zuverlässigen Werte angegeben werden.

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Generell sollten Randdämmstreifen erst nach der Belagverlegung abgeschnitten werden. Auch wenn die größte Gefahr von Spachtelarbeiten ausgeht, können durch andere in die Randfuge einlaufende Materialien Schallbrücken entstehen. Insbesondere hartplastische Klebstoffe führen gleich Spachtelmassen zu starren Verbindungen. So können z. B. Pulverklebstoffe thermische Längenänderungen von schwimmenden Estrichsystemen so behindern, dass es zu Verformungen/Rissbildungen an der Estrichplatte kommt. Auch unabsichtlich in die Fuge eingetragene Verschmutzungen und/oder starre Belagreste können den Rand/Wandabstand verringern und Schaden anrichten. Vor allem bei thermoplastischen Gussasphaltestrichen kann eine Verkleinerung der Bewegungsmöglichkeit zu gravierenden Schäden führen; ggf. muss man fehlende/entfernte Randdämmstreifen neu anbringen.

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Bei zementären Estrichkonstruktionen kommt es zu trocknungsbedingten Schwindvorgängen. Die Wasserabgabe während der Austrocknung führt wegen des Massenverlusts des Estrichs zu einer Verkürzung. Wird eine Dampfsperre auf eine Estrichkonstruktion aufgearbeitet, die noch trocknen muss, hebt dies die Schwindung des Estrichs nicht auf. Im Verlauf der Nutzungszeit findet eine Rückverformung statt, die zu einem großen Abstand zwischen Sockelleisten und Bodenbelag führen kann. Beim Absperren von Kalziumsulfatestrichen mit dampfbremsenden Systemen kann die oberste Estrichrandzone erweichen. Feuchtigkeit, die sich unmittelbar unter der Absperrung ansammelt, führt dann bei raumklimatisch bedingten Quell- und Schwindbewegungen von aufgearbeiteten und geklebten Parkettfußböden, zu Ablösungen des Parketts mit anhaftender Estrichrandzone.

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Unkenntnis des Planers, um was es sich genau bei einem beschleunigtem Estrichsystem handelt, ist einer der Gründe für spätere Auseinandersetzungen zwischen den Parteien. Rahmenbedingungen, die für die Funktionalität des Systems beachtet werden müssen, werden oftmals nicht eingehalten. Insbesondere für die Trocknung wichtige raumklimatische Vorgaben sind oft nicht vorhanden. Hinzu können auch Ungenauigkeiten beim Herstellen einer Estrichmischung kommen. Wird beispielsweise durch mangelnde Kontrolle des Feuchtegehalts der zu verwendenden Gesteinskörnung, der vom Hersteller des Beschleunigers maximal angegebene Wasser-/Zement-Wert überschritten, werden versprochene Eigenschaften zur Belegreife nicht erreicht. Auftragnehmer der Oberbelagsarbeiten können deshalb den vorhandenen Feuchtegehalt bei Messungen der Belegreife nicht bewerten.

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Beschleunigte Estriche und Schnellzementestriche sind zwei verschiedene Dinge. Schnellestriche sind so konzipiert, dass sie die gesamte Menge Wasser binden können, die der Mischung zugegeben werden. Sie sind dort gefordert, wo es um eine schnelle Estrichaustrocknung, eine rasche Festigkeitsentwicklung und damit eine frühe Bodenbelagverlegung geht. Bei beschleunigten Estrichsystemen ist Überschusswasser vorhanden, welches zum Erreichen der Belegreife aus dem Estrich an die Raumluft abgegeben werden muss. Die Trocknung erfolgt nicht nur chemisch, sondern wie bei Estrichen ohne Zusätze chemisch und physikalisch. Die Kennzeichen beschleunigter Estrichsysteme ist, dass sie durch die Beimengung von Zusatzmitteln ihre Wirkung entfalten, die ebenfalls in einer verkürzten Trockenzeit und in der Regel dann auch in einer schnelleren Belgreife liegen.

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