Können Bodenleger bei schwimmender Laminatverlegung auf komprimierbarer Unterlage auf eine Estrichreinigung verzichten, wenn die Ebenheit gut ist?

Auch bei schwimmender Verlegung auf komprimierbarer Unterlage ist die gründliche Reinigung des Estrichs erforderlich. Eine gute Ebenheit nach DIN 18202 und selbst die Einhaltung erhöhter Herstellervorgaben ersetzen nicht die Pflicht, die Oberfläche frei von harten Reststoffen zu halten. Anhaftende Farb und Putzreste, Mörtelspitzen und grobe Partikel wirken als Erhebungen, die von der Unterlage nur punktuell aufgenommen werden. Dadurch entstehen lokale Höhendifferenzen mit Lastspitzen an den Kanten der Paneele. Diese führen zu übermäßiger Beanspruchung, begünstigen Abplatzungen, Ausbrüche und Knarrgeräusche und verkürzen die Nutzungsdauer. Fachgerecht ist, vor der Verlegung alle Rückstände mechanisch zu lösen, die Fläche vollständig abzusaugen, gegebenenfalls behutsam zu schleifen und erst danach die Ebenheit im Lichte der produktbezogenen Toleranzen zu prüfen. Erst wenn die Oberfläche sauber, trocken, tragfähig und eben ist, folgt der Einbau der Unterlage und die Verlegung.


Foto Region Augsburg

Unebene Estrichfläche mit verlegter Dämmunterlage, auf der punktuelle Erhebungen, Dellen und Druckstellen sichtbar sind. Die Unebenheiten zeigen die Folgen von Schmutz- und Mörtelresten unter der Unterlage, die zu lokalen Höhendifferenzen führen können.
Abbildung: Verunreinigungen auf der Estrichoberfläche, die nicht durch die Unterlage kompensiert werden können und zu Beeinträchtigungen an der Fußbodenausstattung führen